Inklusion feiern

Bewegte Begegnung: Seniorentanz im Heim

Für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen

Tanzparty in der Begegnungsstätte „Cannstatter Brücke“: Wenn der Alleinunterhalter in der Begegnungsstätte in Bad Cannstatt einheizt, dann wird es lebendig und richtig lustig im großen Saal. Alte Menschen im Rollstuhl werden von Mitarbeitenden und Schülern schwungvoll durch den Raum geschoben, Zweier-Pärchen sausen durch den Raum – und alle sind fröhlich. Unterstützt wird das Projekt „Tanz für Jedermann“ vom Fonds „Inklusion leben“.

Alle zwei Monate findet sie statt, die Tanz-Party. Hier können die Tänzerinnen und Tänzer zuvor eingeübte Tänze zu Live-Musik einüben. Tanztrainerin Jutta  Schüler leitet an, animiert und motiviert die zahlreichen betagten Besucherinnen und Besucher. Darüber hinaus schafft die Tanz-Party Begegnungsmöglichkeiten.  Die Teilnehmer haben neben dem Tanzen hier auch die Möglichkeit, sich zu treffen, die Live-Musik zu genießen, mit zu singen oder mit zu schunkeln. „Die Senioren freuen sich sehr über das gemeinsame Tanzen“, betont die Leiterin der Begegnungsstätte, Katrin Wermuth. Sie bedauert, dass die ursprüngliche Kooperation mit der Steigschule Bad Cannstatt wieder eingeschlafen ist und will jetzt die Realschule und das Gymnasium in der Nachbarschaft zum Mitmachen einladen.

„Das Projekt soll dazu beitragen, dass die Senioren wieder mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, so Wermuth weiter. Die Generation der heutigen über 60-jährigen habe früher gern getanzt. „Meist haben Sie sich am Samstagabend schick gemacht und sind tanzen gegangen“. Heute bieten zwar einige Tanzschulen Tanzkurse für Senioren an, aber man braucht in der Regel einen Tanzpartner dafür. Somit können viele Senioren im fortgeschrittenen Alter ihrem Hobby nicht mehr nachgehen, da viele von ihnen bereits ihren Lebenspartner verloren haben.

Mit dem Projekt „Tanz für Jedermann“ sollen Senioren wieder die Möglichkeit haben, das Tanzbein zu schwingen, dem eigenen Alltag zu entfliehen und neue Kontakte oder gar Freundschaften zu schließen.  Bei den monatlichen Tanztreffs sollten Schülern  Senioren aus dem Stadtteil sowie Bewohnern des Pflegeheims neue Tanzschritte durch eine Tanztrainerin vermittelt und rhythmische Bewegung geschult werden. „Die Senioren brauchen hier keinen Tanzpartner mitbringen.  Denn bei uns tanzen Senioren und Jugendliche zusammen, lernen voneinander und bauen Berührungsängste ab“, so die Leiterin der Begegnungsstätte.

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